Montag, 11. Januar 2016

Landwirtschaftliche Ausbildung - immer einfach? Nein!

''Lehrjahre sind keine Herrenjahre''


Diesen Spruch musste ich mir gefühlte 1000 mal anhören und es stimmt, Ausbildung bedeutet alles zurückstellen, Liebe, Familie, Hobbys und Freunde. Ich weis ja nicht wie es in anderen Berufen ist, aber wenn man Landwirtschaft wirklich lernt, muss man wirklich dahinter stehen! 
Erst mal ist es keine einfache Entscheidung, denn es ist eine sehr komplexe Ausbildung, viel Theorie und noch mehr Praxis. 

Das hab ich gleich gemerkt, man denkt immer man wird in der Schule auf's weitere Leben vorbereitet, dem ist nicht so. Man wird ins kalte Wasser geworfen und muss dann schwimmen, egal wie. 



Das erste Lehrjahr verging wie im Flug, lag aber auch bestimmt daran das ich super Arbeitskollegen hatte und einen mega lustigen Chef, mir kommen die Tränen wenn ich dran denke was wir für eine geile Zeit hatten. 
Ich hatte bei diesem Hof KEIN Praktikum gemacht, aber ich empfehle es jedem sich den Hof und vor allem die Menschen, ein paar Tage anzugucken. Der Hof kann super sein, aber einen blöden oder eingebildeten Chef hält man nicht lange aus. Ihr müsst immer auf euren Bauch hören, das habe ich zum Beispiel gemacht, nicht weil meine Exchefin so bomben mäßig gekocht hat, nein auch weil wir eine große Familie waren, an einem Tag mal mehr und an einem mal weniger. 



Ich hatte verdammt viel Spaß, auch wenn die Arbeit teilweise anstrengend und nervig war. Das wichtigste ist das man selbst Spaß hat! 

... aber irgendwann ist dann so ein Jahre vorbei und man sollte schon frühzeitig(!) nach einem neuen Hof schauen, Bewerbungen schreiben und sich vorstellen. Macht es nicht wie ich und vertrödelt das oder verlasst euch nicht auf Menschen, am Ende steht man meistens alleine da. Ich hab  also im August einen Monat ''Pause'' gemacht, war auf Mallorca, musste den Kopf frei kriegen. Zu der Zeit war ja auch meine Seite offline, dies ganze 3 Monate. 



dort war ich mit meinem damals bestem Freund. 2015 mussten viele gehen.. 

.. nach Mallorca war dann sie Frage und jetzt? Weiter machen? Abbrechen? Alten Chef um Hilfe bitten? Nein! Alles Nein, ich wollte das alleine schaffen, was ich dann auch geschafft habe. Auf meinem ersten Milchviehbetrieb war ich letztendlich 1 1/2 Monate und bin dann gegangen. Dazu die Tage mehr. Nun stand ich wieder vor dem nichts. 

Dann kam ich Ende November ins Krankenhaus mit Verdacht auf Hirnhautentzündung. Ich hatte Tage vorher stechende Kopfschmerzen, konnte weder lesen noch denken oder gerade auslaufen, war komplett am Ende also. Ich wurde also eingeliefert und wurde 5 Stunden in der Notaufnahme behandelt, mir wurde Nervenwasser entnommen, ich wurde in den CT gesteckt, .. das übliche.



.. war also 3 Tage im Krankenhaus ( und ich HASSE Krankenhäuser ) und es wurde nur eine kleine Entzündung im Darm festgestellt, auf meine Kopfschmerzen gab es keine Lösung. Haha, ich kannte ja die Lösung, ne neue Ausbildungsstelle finden! Habe mich also so fertig gemacht, das mein Körper einfach gesagt hat: ''Nö Nicole, so nicht, ich will nicht mehr!!'' 


Dieser Weckruf hat mir gefehlt, hab also in Ruhe und ohne große Welle weitergesucht und bin nebenbei in die Schule gegangen, wo ich die Versagerin der Klasse war. Also ich fühlte mich so und bekam ja auch regelmäßig zu spüren das ich nicht willkommen war. Irgendwann hab ich gesagt ich gehe nicht mehr zur Schule denn es wurden die wildesten Sachen erzählt was mir ja passiert wäre oder das ich gekündigt wurde weil ich ja sowieso nichts kann.. nach dem Krankenhaus wollte ich mir das nun nicht mehr antun.
War soweit zu sagen, gut ich höre jetzt auf und fange 2016 im August wieder an, habe mich Arbeitslos gemeldet.

Bis dann der rettende Anruf vom Ausbildungsberater kam, das war kurz vor Weihnachten, habe dann Praktikum gemacht und menschlich passte es super! 


.. dazu muss ich sagen das man wirklich aufpassen muss, denn die meisten Betriebe nutzen einen nur aus .. es muss von Anfang an klar sein, wie viel gearbeitet wird und wenn viel gearbeitet wird ( in der Ernte normal ) muss es Ausgleichstage geben! Wir sind Azubis, KEINE billigen Arbeitskräfte, wir wollen was lernen und auf unsere Prüfung vorbereitet werden! Und net von Morgens bis Abends nur arbeiten. Gebt acht und informiert euch vielleicht auch mal vorher bei der Landwirtschaftlichen Kammer in eurem jeweiligem Bundesland. 

Eine landwirtschaftliche Ausbildung ist kein Zuckerschlecken, ich bin oft an meine Grenzen gekommen, sehr oft. Aber wenn ich dann in die zufriedenen Gesichter meiner Chefs und der Mädels gucke, weis ich das es einfach das richtige ist. Ich freue mich auf die neue Schule und bin zuversichtlich das 2016 besser wird.


wenn ihr noch Fragen habt, dann bitte per Kommentar oder per Privatnachricht, ich hoffe mein zweiter Post gefällt euch auch, denn mir tut es wirklich gut mal über alles zu schreiben :) 

3 Kommentare:

  1. Tja, wie sollte es anders sein? Auch die Fortsetzung ist sehr gelungen! Es macht richtig Spaß deine Veröffentlichungen zu lesen.
    Bitte mach weiter, mit dem Blog und deiner Ausbildung.

    Gruß,

    Farmerahner.

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  2. Branco hat es schon gesagt was zu sagen ist . weiter so und lass dich nicht unter kriegen

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  3. Hey, Leute.

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